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Kino der Gesellschaft – die Gesellschaft des Kinos

Unser Alltagsleben und unsere Fantasien sind von Filmen und ihrer Bildsprache durchdrungen. Aber was können Filme tatsächlich über die soziale Wirklichkeit aussagen?

Filmanalyse ist im deutschsprachigen Raum größtenteils auf Ästhetik oder Rezeption von Filmen beschränkt, kulturtheoretische und soziale Fragestellungen werden kaum berücksichtigt. Dabei steht der Film – vielleicht noch mehr als andere Medien – durch seine Möglichkeiten zur authentischen Abbildung sozialer Wirklichkeiten und seine massenhafte Rezeption im Zentrum der Gesellschaft/ der Kultur: Eine Filmanalyse ohne soziologische Herangehensweisen muss zu Verzerrungen des Ergebnisses führen.

Zu den sozialen Komponenten des Films zählen die Herausgeber Manfred Mai und Rainer Winter nicht nur abgebildete gesellschaftliche Strukturen und Konflikte, sondern auch unbeabsichtigte Wirkungen sowie die Einbettung von Produktion und Rezeption in wirtschaftliche Prozesse.

Der jetzt erscheinende Band Das Kino der Gesellschaft – die Gesellschaft des Kinos versammelt Beiträge von Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen und mit den unterschiedlichsten Herangehensweisen an das Medium Film: Von der Genregeschichte über die Philosophie, von der Kulturwissenschaft bis zur Psychoanalyse entsteht ein repräsentatives Bild von Filmen und eröffnet neue Perspektiven und Zugangsweisen.

Thematisch reichen die Beiträge von den praktischen Vorgehensweisen der Filmförderung in Deutschland über Atomkriegsängste in Filmen der 1950er- bis 1980er-Jahre im Ländervergleich bis hin zu Überlegungen, ob es möglich ist, auf der Leinwand dargestellte Paarbeziehungen mit real existierenden zu vergleichen und diese Darstellungen für die Paarforschung zu nutzen.

Autoren des Bandes sind: Dirk Blothner, Lorenz Engell, Ursula Ganz-Blättler, Brigitte Hipfl, Rainer Jogschies, Angela Keppler, Karl Lenz, Manfred Mai, Lothar Mikos, Sebastian Nestler, Olaf Sanders, Markus Wiemker und Brigitte Ziob.