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Der Stoff, aus dem wirtschaftlicher Erfolg gemacht wird, ist heute die Story.

Eberhard Moths schickt uns heute die folgende Buchbesprechung von StoryTelling – StorySelling:

Der Stoff, aus dem wirtschaftlicher Erfolg gemacht wird, ist heute die Story. Markt und Börse lechzen nach rasch verdaulichem Phantasiefutter. Konsequenz: Unternehmer und Vorstände verabschieden sich von der Kommunikationspraxis alter Tage, nur mit nackten Zahlen alles ihnen Bemerkenswerte auszudrücken. Das neue Kredo lautet, nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte muss reichen. Vor diesem Hintergrund ist professionelles Geschichtenerzählen und –verkaufen längst zu einer merkantilen Überlebensfrage geworden.

Erzählen ist mehr als zählen. Geschichten aus der Wirtschaft müssen phantasiereich erzählt werden, um als Wachstumsfaktor für Produktion und Konsum zu wirken. Story ist nicht gleich Story. Schlechte Storys führen in den Ruin. Eine „märchenhafte“ Geschichte steht dagegen für Erfolg und Gewinn. Ihr Design ist vorgeformt und zurechtgeschnitten. Ökonomi-sche Prosa muss vor allem die Lösung von Problemen im Auge haben. Sie darf nicht – wie in der jüngster Praxis häufig zu beobachten – selbst zum Problem werden. Wer Presse und Publikum Bären aufzubinden versucht, provoziert damit höchst dilettantisch seinen eigenen wirtschaftlichen Niedergang.

Wie schlagen sich Erfolgsstorys in Bilanzen nieder? Wie und worüber erzählen sich Marktpartner in der modernen Mediengesellschaft Geschichten. Kann oder sollte man den Geschichtenerzählern aus den Topetagen und Niederungen der Wirtschaft überhaupt vertrauen? Das neue Buch von Marlene Posner-Landsch geht diesen hochaktuellen Fragen nach. Es erzählt auf so unkonventionelle und humorvolle Weise von Märchen, Märchenerzählern (Ackermann bis Winterkorn) und gutgläubigen Konsumenten in der Wirtschaft, dass die Gebrüder Grimm daran ihre Freude gehabt hätten. Das macht „StoryTelling – StorySelling“ zu einer sehr empfehlenswerten Lektüre für ein großes Leserpublikum. All jenen aber, die aktiv oder passiv einem guten Teil ihrer Tagesarbeit mit Unternehmens-Berichterstattung ver-bringen, sei dringend empfohlen: Schlag nach bei Marlene Posner-Landsch. Dass hier nicht zu viel versprochen wird, drückt der langjährige Chefredakteur der Wirtschaftsnachrichtenagentur VWD und ehemalige Pressesprecher von Karl Schiller so aus:

Günther K. Käckenhoff: „Die Arbeit von Frau Posner-Landsch habe ich genossen. Der Ideen-reichtum ist beeindruckend, der erzählerische Text brillanterweise überzeugend, die Sprache wohltuend.“

Technorati tags: Geschichten • Halem • Käckenhoff • Märchen • Mediengesellschaft • Moths • Posner-Landsch • Story • Unternehmen • Wirtschaft

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