Skip to content Skip to footer

Von der Telenovela zur Playstation – Unterhaltung im Blickpunkt der Wissenschaft

Wieso genießen wir den Nervenkitzel beim Betrachten von Horrorfilmen? Was ist es, das Computerspieler für Stunden und Tage an den Bildschirm fesselt? Worin liegt der Reiz der nachmittäglichen Boulevardmagazine? Angesichts der wachsenden Rolle der Unterhaltung im Alltag werden solche Fragen auch für die Wissenschaft immer wichtiger. Allerdings gehört es keineswegs zur wissenschaftlichen Routine, Erlebnisse wie Muße, Spaß und Spannung zu definieren und zu messen. Die Reihe Unterhhaltungsforschung des Herbert von Halem Verlags versammelt die aktuellsten Beiträge zur Debatte.

Die Unterhaltung hat schon immer einen großen Teil des Medienkonsums eingenommen. Dennoch hat die Kommunikationswissenschaft diesen Bereich lange ignoriert und begann erst in den 1980er-Jahren, sich ernsthaft mit dem Phänomen auseinanderzusetzen. Nach einer Reihe relevanter Studien zum Thema in den 1990er-Jahren steht nun eine Phase grundlegender theoretischer Orientierung und empirischer Reflektion an. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen und der Forschung zu aktuellsten Unterhaltungsphänomenen ein Forum zu bieten, hat der Herbert von Halem Verlag die Reihe Unterhaltungsforschung ins Leben gerufen.

Als Eröffnungsband erscheint nun der Titel Unterhaltung durch Medien, herausgegeben von Werner Wirth, Holger Schramm und Volker Gehrau. In drei thematischen Blöcken werden hier sowohl die übergreifenden Perspektiven der Unterhaltungsforschung als auch Befunde zum aktuellen Stand der Theorie und den Möglichkeiten der empirischen Messung präsentiert. Der zweite Band, Computerspielen als Handlung von Christoph Klimmt, zielt darauf ab, das spezifische Unterhaltungserleben bei der Nutzung von Computerspielen genauer zu beschreiben und zu erklären. Im dritten Band mit dem Titel Unterhaltungserleben geht der Kommunikationswissenschaftler Carsten Wünsch der Frage nach, wieso sich Fernsehzuschauer eigentlich unterhalten fühlen, während sie sich sehr unangenehme Inhalte anschauen.

Die Reihe richtet sich in erster Linie an die Medien- und Kommunikationswissenschaft, ist aber für alle, die beruflich mit Unterhaltung zu tun haben – sei es im wirtschaftlichen, politischen, journalistischen oder pädagogischen Bereich – gleichermaßen von Interesse.